Für eine erfolgreiche Umsetzung von TQM im Unternehmen sind
mehrere Faktoren entscheidend. Die Grundsteine bilden die Werkzeuge
und Basismethoden, durch deren Einsatz ein umfassender Veränderungsprozess
im Unternehmen stattfinden kann. Dies ist allerdings nur möglich,
wenn die Einbeziehung aller Mitarbeiter durch entsprechendes Verhalten
der Führungskräfte sichergestellt ist. Darüber hinaus
sind die Schulung der Mitarbeiter in den verschiedenen Werkzeugen
und eine offene Kommunikation Vorraussetzung, um die Mitarbeiter
dauerhaft zu motivieren und einen Veränderungsprozess des Qualitätsbewusstseins
in Gang zu setzen.
Aufgaben und Verhaltensweisen der Führungskräfte
Den Führungskräften wird im Rahmen von TQM eine besondere
Aufgabe zuteil. Sie sind diejenigen, die nicht nur voll hinter der
neuen Strategie stehen müssen, sondern auch mit bestem Beispiel
vorangehen müssen. Eine Unternehmensleitung, die sich für
TQM entschieden hat, übernimmt damit automatisch zwei Verpflichtungen:
- Ständige, fördernde Begleitung des TQM-Prozesses
im Unternehmen
- Vorleben der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung
im täglichen und persönlichen Auftreten und Handeln.
Durch die Vorbildfunktion des Top-Managements erkennen
die Mitarbeiter den hohen Stellenwert der Qualität für
das Unternehmen. Sie werden motiviert, sich selbst aktiv am kontinuierlichen
Verbesserungsprozess zu beteiligen, um in allen Unternehmensbereichen
eine Qualitätsverbesserung zu erzielen.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Neben den großen Innovationen an Produkten, Prozessen und
Einrichtungen sorgen kleine, kontinuierliche Verbesserungen dafür,
dass Fehlleistungen, unrationelle Arbeitsweisen, Kommunikations-
und Informationslücken usw. Stück für Stück
beseitigt werden. Dieser Prozess wird als kontinuierlicher Verbesserungsprozess
(KVP) oder Kaizen bezeichnet und trägt in der Summe einen großen
Teil zur Zielerreichung bei.
Jeder Mitarbeiter kann in seinem Arbeitsbereich durch sein Wissen
und seine Fähigkeiten mitwirken. Neue Ideen und Verbesserungsmöglichkeiten
werden durch gezielte Maßnahmen, wie Qualitätszirkel,
Betriebliches Vorschlagwesen, Fehleranalysen usw. unterstützt.
Die Aufgabe besteht allerdings nicht nur in der Entdeckung des Problems,
sondern auch in der Findung einer Problemlösung und deren Umsetzung.
Nach Deming wird der Verbesserungskreislauf durch die vier Schritte
Plan, Do, Check, Act (PDCA) charakterisiert. Dabei wird zuerst die
gegenwärtige Situation untersucht und ein Plan für die
Verbesserung formuliert. Danach wird dieser umgesetzt und überprüft,
ob die gewünschten Verbesserungen eingetreten sind. Wenn ja
wird der neue Zustand als Standard übernommen und kann durch
weitere Verbesserungsideen wieder in Frage gestellt werden. Falls
der gewünschte Effekt nicht eingetreten ist, wird wieder ein
neuer Plan zur Verbesserung erarbeitet und durchgeführt.
Interne Kunden-Lieferantenbeziehung
Das große Ziel von TQM ist die Kundenzufriedenheit, die bislang
vor allem als Zufriedenheit der externen Kunden verstanden wurde.
Im Rahmen von TQM wird der Kundenbegriff erweitert. Es werden demnach
auch innerbetriebliche Leistungen nach dem Kunden-Lieferantenprinzip
organisiert. Die internen Kunden haben, genauso wie externe Kunden,
Anspruch auf fehlerfreie und pünktliche Lieferung.
Die nach dem folgenden Modell organisierten internen Kunden-Lieferantenbeziehungen
sollen der betriebsinternen Verbesserung der Leistungen und Abläufe
dienen:
- Jede Tätigkeit, welche ein fertiges oder unfertiges
Ergebnis, ein Produkt, hervorbringt, ist ein Prozess.
- Der Empfänger dieses Produkts ist der Kunde.
- Zu jeder Tätigkeit sind Zulieferungen erforderlich,
die von einem Lieferanten kommen.
- Zwischen dem Kunden und Lieferanten besteht ein
Informationsaustausch über Anforderungen und Ergebnisse.
- Die Tätigkeit wird zusätzlich durch Anweisungen
und das Umfeld beeinflusst.
- Die meisten Kunden-Lieferantenbeziehungen verlaufen
in beide Richtungen.
Die Abbildung zeigt, dass jeder im Unternehmen
Kunde und Lieferant zugleich ist. Als Kunde besteht ein Anspruch
auf einwandfreie Produktqualität und Liefertermineinhaltung
gegenüber dem Lieferanten. Gleichzeitig ist der Kunde auch
Lieferant und trägt gegenüber seinem Kunden ebenso die
Verantwortung für einwandfreie Qualität und pünktlichen
Lieferung.
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