Durch die ständige Verschärfung des
Wettbewerbs und dem somit entstehenden Kostendruck, kann es sich
heutzutage keine Fertigung mehr leisten, Fehler erst im Nachhinein,
durch Prüfen des fertigen Produkts, aufzudecken. Es reicht
somit nicht mehr, das Ergebnis eines Prozesses zu überprüfen,
sondern es muss vielmehr der Prozess selbst überprüft
werden.
Doch selbst bei genauester Prozessüberwachung
wird man feststellen, dass es unmöglich ist, bei mehrmaliger
Ausführung eines Prozesses, ein exakt identisches Ergebnis
zu erzielen. Es wird folglich immer eine Streuung um den Sollwert
herum auftreten, da unterschiedliche Einflüsse auf den Prozess
einwirken. Unter dem Begriff „5M“ werden diese Einflussfaktoren,
nämlich Mensch, Maschine, Methode, Material und Mitwelt, zusammengefasst.
Manchmal wird sogar von insgesamt „7M“
ausgegangen, da zusätzlich das Management und die Messbarkeit
hinzukommen. Das Management hat durch qualitätsbezogene Entscheidungen,
Einfluss auf den gesamten Prozess und die Messbarkeit führt in
der Regel zur objektiveren und genaueren Beurteilung eines Prozesses,
wodurch sich qualitätsverbessernde Maßnahmen ableiten lassen.
Um Abweichungen, die durch die oben genannten Einflüsse entstehen,
frühzeitig erkennen und korrigieren zu können, kann die
kontinuierliche oder statistische Prozessregelung eingesetzt werden.
Unter kontinuierlicher Prozessregelung versteht
man, dass alle produzierten Teile geprüft werden und der Prozess
unmittelbar angepasst wird. Diese Vorgehensweise kann beispielsweise
bei der Herstellung von Sicherheitsteilen gesetzlich gefordert sein.
Ebenfalls kann sie sinnvoll sein, wenn der Einsatz eines wirtschaftlichen,
automatisierten Prüfverfahrens möglich ist und somit ein
unmittelbarer Regelkreis entsteht.
Bei der statistischen Prozessregelung werden
Stichproben der produzierten Menge (Grundgesamtheit) entnommen,
geprüft und ausgewertet. Um den Prozess zu regeln wird von
den Ergebnissen der Stichproben auf die Grundgesamtheit der Teile
geschlossen.
Stichprobenprüfungen reduzieren den Prüfaufwand erheblich
und werden vor allem dort eingesetzt, wo eine wirtschaftliche 100
%-Prüfung nicht möglich ist oder die Funktionalität
nur durch eine zerstörende Prüfung nachgewiesen werden
kann.
Ziel der statistischen Prozesskontrolle ist es,
anhand von Stichprobenprüfungen und unter Verwendung mathematisch-statistischer
Verfahren, Aussagen über den Prozess zu erhalten, um Störungen
frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren, noch bevor Ausschuss
produziert wird. Nur stabile und beherrschte Fertigungsprozesse
gewährleisten eine gleich bleibende Qualität ohne ständigen
Eingriff in den Prozess.
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